Schaulustige am Einsatzort der Rettungskräfte

NEF - Rotes Kreuz

Jetzt ist schon wieder was passiert!

Die Sirene heult, Blaulicht, Folgetonhorn, der Rettungshubschrauber landet. Die Neugier zu erfahren, was da passiert ist, liegt in der Natur des Menschen. Wie er damit umgeht, ist sehr unterschiedlich. Schaulustige und Gaffer beschäftigen die Einsatzkräfte seit jeher, in letzter Zeit gibt es aber Entwicklungen, die zum Nachdenken anregen sollten.  

„Bei einem Unfall stehen zu bleiben ist grundsätzlich gut: Die Leute sollen ja hinschauen, wenn etwas passiert ist, um Erste Hilfe zu leisten. Wenn aber bereits Hilfe geleistet wird, ist es die beste Hilfe sich zu entfernen,“ spricht Dienstführender Stefan Stutz von der Rot Kreuz Ortsstelle in Rohrbach aus langjähriger Erfahrung. Das Thema der Gaffer ist nicht neu, dass Fotos, Filme und Streams von Unfällen oder sogar Verletzten gemacht werden wird aber immer mehr.

Am Schlimmsten ist, wenn die Retter durch Gaffer behindert werden, weil Schaulustige ohne jegliche Scheu und pietätlos ganz nah an das Geschehen herantreten oder sogar die Zufahrten blockieren. Sie bringen dadurch nicht nur die Einsatzkräfte und Betroffenen, sondern oft auch sich selbst in Gefahr – und machen sich auch schnell strafbar. 

Dennoch müsste es eigentlich genügen, an die Vernunft der Menschen zu appellieren, damit sie Rettungseinsätze nicht behindern. Die Liste der negativen Beispiele, mit teilweise tödlichen Konsequenzen für die Betroffenen, wird leider immer länger. Vielleicht hilft es sich vorzustellen, selber in der Lage zu sein, Hilfe zu brauchen, und wie es einem damit geht, gefilmt und fotografiert zu werden, und das Ganze auch noch in den sozialen Medien zu finden?

Hirn vor Handy: Nachdenken ist angesagt. 


RÜCKFRAGEHINWEIS:
Stefan Stutz
Österreichisches Rotes Kreuz, Landesverband OÖ
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