Geschichtliches

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Sarleinsbach

Sarleinsbach ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Rohrbach im oberen Mühlviertel mit 2276 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019).

Der zuständige Gerichtsbezirk ist Rohrbach in Oberösterreich.

 

Geografie

Sarleinsbach liegt auf 561 m Höhe im oberen Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 9,4 km, von West nach Ost 8,3 km. Die Gesamtfläche beträgt 36,8 km². 35,3 % der Fläche sind bewaldet, 58,2% der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Ortsteile der Gemeinde:

Altendorf, Altenhofen, Auerbach, Dobretshofen, Dorf, Fürling, Graben, Hennerbach, Innerödt, Innerhötzendorf, Kickingerödt, Kielesreith, Leiten, Lämmerstorf, Mairhof, Meising, Meisingerödt, Mühel, Oberpeilstein, Pfaffenberg, Pogendorf, Poppen, Rutzersdorf, Sankt Leonhard, Sarleinsbach, Schölling, Schinken, Schwand, Sprinzenstein, Weißgraben, Wintersberg, Wolf.

 

Geschichte

Um 800 erfolgte die Gründung durch den Franken Sarelin. Ursprünglich unter der Lehnshoheit der Passauer Bischöfe, war der Ort während der Napoleonischen Kriege mehrfach u.a. von Bayern besetzt. Seit 1814 gehört der Ort endgültig zu Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum "Gau Oberdonau". 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

 

Sehenswürdigkeiten

Brezerhaus: Das Brezerhaus ist eines der ältesten original erhaltenen Bauernhäuser in Oberösterreich. Bis 1982 wohnten die zwei Schwestern Cäcilia und Hedwig Steirl in diesem Haus. Sie lebten darin ganz entgegen dem Trend der Zeit, ohne Strom, WC und Wasseranschluss. Seit 1985 wird das Haus vom Verschönerungsverein erhalten. Die bauliche Form des Hauses ist fast unverändert bis heute erhalten und entspricht dem 16. Jahrhundert; es ist gelungen, den Besuchern hiermit ein authentisches Bild der Lebensweise früherer Generationen zu vermitteln.

Das Brezerhaus befindet sich im Besitz der Marktgemeinde Sarleinsbach und war bis 2016 an Sonntagen zur Besichtigung mit Bewirtung durch die Sarleinsbacher Vereine geöffnet. Derzeit ist das Brezerhaus geschlossen und kann nicht besichtigt werden.

 

Schloss Sprinzenstein: Das Schloss wurde im 13. Jahrhundert errichtet und nach einem Brand 1583 umgebaut. Das Schloss befindet sich in heute Privatbesitz der Familie Spannocchi.

 

Pfarrkirche St. Peter: Ein Rundgang um die Kirche liefert uns Einblicke in die Geschichte des Baus. Es ist anzunehmen, dass schon zur Zeit der Gründung von Sarleinsbach eine Kirche erbaut wurde. Von ihr sind keine erkennbaren Reste erhalten. 1283 wird Sarleinsbach eigene Pfarre. Ebenfalls aus dem 13. Jh. stammt wohl auch die erste für uns fassbare Kirche. Ihre Fundamente wurden bei Restaurierungsarbeiten im Hauptschiff gefunden. Zu ihr gehörte wohl auch der heutige Kirchturm, der damals ohne Verbindung zum restlichen Kirchenbau frei stand. Links neben dem Portal hängt ein Kruzifix, Kopie des ursprünglichen Kreuzes im Chorbogen der Kirche aus dem 16. Jh. (Original Petrinum Linz). 1427 wurde diese Kirche von den Hussiten zerstört; als Neubau entstand zuerst das heutige Hauptschiff und dann bis 1475 die heutige Apsis (Altarraum). Dies bezeugt ein Ablassbrief von Papst Sixtus IV., der darin in diesem Jahr allen Spendern, die zur Wiedererrichtung der Kirche beitrugen, ihre Sünden erließ. An dieser Apsis wurde rechts die Sakristei und links die Grabkapelle der Familie Sprinzenstein angebaut. Im 18. Jahrhundert wurde die Kirche für die ständig wachsende Bevölkerung zu klein. Daher wurde sie in den Jahren 1752/53 um zwei Seitenschiffe erweitert: Das rechte stiftete der Marktrichter (Bürgermeister) Franz Joseph Jetschgo als Grablege für seine Familie, das linke die Marktgemeinde Sarleinsbach. Damit war der Bau der Kirche im Wesentlichen beendet.